Neues von der Eurobike / 1 (von Jan Ehrhard) |
Richtig bahnbrechende
Neuheiten waren auf der diesjährigen Eurobike in Friedrichshafen, die
übrigens wieder an einem Tag für den Publikumsverkehr geöffnet war, nicht zu sehen. Im Gegensatz zu vorigen Messen die immer wieder
neue revolutionäre technische Verbesserungen wie Scheibenbremsen,
Vollfederung und und und... zeigten konnte man dieses Jahr nur
konsequente Modellpflege beobachten. So sind es dann auch meist kleine
Details, die von einer Vielzahl der Messebesucher überhaupt nicht
registriert wurden, die die Neuerungen im Modelljahrgang 2002 darstellen.
Ein Beispiel dafür ist der neue inoffizielle Standard für die Befestigung von Kettenführungen, auf den sich verschiedene Hersteller geeinigt haben. Durch diesen neuen Standard entfällt die oftmals umständliche Montage der Kettenführung am Innenlager. Das wohl einzigste Rad der Messe mit diesem Feature fristete am Stand von Trek ohne große Beachtung der Massen ein Schattendasein, obwohl diese Aufnahme für Kettenführungen wohl bald an einem Downhillrahmen so selbstverständlich wie eine Scheibenbremsaufnahme sein wird, verhindert sie doch wirkungsvoll das oft monierte verdrehen von am Innenlager befestigten Kettenführungen bei einem Aufsetzer. Noch nach alter Bauart war die Kettenführung am Messestand von Fullspeedahead (FSA) aufgebaut. Mit Ihren doppelten Führungsrollen oben und unten macht sie aber dennoch einen brauchbaren Eindruck. Auch die neue Kettenführung von Truvativ (ohne Abbildung) ist meiner Meinung nach absolut brauchbar und sieht in Kombination mit einem massiven schwarzen Kettenblatt richtig gut aus. Zu sehen gibt es diese wirklich schöne Kombination zum Beispiel an Stijn DeFerms Rockmachine. Die Truvativ Hussefelt 2 Kettenführung wird es in einer klassischen und in einer neuen Variante geben, die die Kriterien für den neuen Befestigungsstandard für Kettenführungen erfüllt. Bahnbrechende Neuerungen gibt es auch im Hause Kona nicht. Kona folgt zwar der noch relativ jungen Idee der waschechten Downhiller mit mehr als 17cm Federweg + Umwerfer (vergleiche Scott High Octane) und bringt das Stinky Nine mit 225mm Federweg am Heck und Marzocchi Shiver auf den Markt, richtig neu kommt dem objektiven Betrachter dieses Rad jedoch nicht vor. Besitzt es doch alle Kona typischen Style-Elemente wie den im Steuerrohrbereich eckigen Easton RAD Rohrsatz und einen Hinterbau der dem aufmerksamen Betrachter vom Kona Downhiller Stab Primo her bekannt vorkommen müsste. Für Leute die beim Downhillen kein Shuttel zur Verfügung haben scheint mir das ganze Konzept dennoch Sinn zu machen. Ganz interessant schien mir beim Fotos machen die Verstellmöglichkeit des Radstandes am Hinterbau des Stinky Nines, die man, wie erwähnt, baugleich am Stab Primo wiederfindet. Ansonsten gab es bei Kona noch ein paar neue Light-Freerider mit Luftdämpfern und Luftgabeln zu sehen die die Kona Mannschaft in ihre neue Back-Country Modellreihe einordnen, die die Lücke zwischen der eher Hardcore-Freeride geprägten Modellreihe "Out of Bounds" und der Cross Country Modelllinie schließen soll. Diese neuen Räder hören auf den Namen Bear (4678 DM/2392 Euro) und Bear Dee-Lux (7577 DM/3874 Euro). Ausgestattet sind diese beiden Räder zum einen mit hydraulischen Hayes Scheibenbremsen, der neuen Fox Luftgabel, Race Face Teilen ... und zum anderen mit mechanischen Hayes Discs, einer Marzocchi MXC Air, Koski und Race Face Teilen ... . |
© Jan Ehrhard 2001